Heißes Obst mit Schuss
Gestern noch Sonnenschein, heute trübes Winterwetter bei 1°C. Gestern laut Anzeige am Kap Arkona 52 km Weitsicht, heute nur eine milchig-graue Ostsee, die in den grauen Himmel übergeht. Nach dem langen Spaziergang gestern (immerhin 7 km) entschied ich mich nach dem Frühstück erstmal fürs Faulenzen. Torsten hatte sich vorgenommen in der heutigen vorletzten Runde voll auf Sieg zu spielen; eigentlich hieß es schon gestern am Frühstückstisch „es werden keine Gefangenen gemacht“. Mir war es recht, daß es gestern nur halb geklappt hatte, dafür aber schnell. Und heute?
Es gab keinen Gefangenen sondern erneut ein Remis. Torstens Stellung sah zwischenzeitlich überlegen aus, aber statt dies zu einem vollen Punkt umzumünzen, lief es am Ende schlecht für ihn (auch in puncto Zeit) und nur ein Dauerschach rettete zumindest den halben Punkt. Damit steht er vor der letzten Runde genau bei 50% Punkteausbeute. Die letzte Runde spielt Torsten bei den „Meistern“ – es gilt also die Statistik in diesem Raum zu verbessern und dort mal ein wenig das Punktekonto aufzuhübschen (bisher 0:2).
Es wird ja mittlerweile schon sehr früh dunkel und da wollten wir uns die seit Sonntag festlich geschmückte Hauptstrasse von Binz angucken. Diesmal nicht mit einer Wanderung an der Promenade sondern auf dem Hinweg per Bus und zurück per pedes.
Ein Zwischenstopp im „Torteneck“ mit Donauwelle und Eierlikör-Käse-Törtchen tat not und schmeckte hervorragend.
Auf dem Rückweg über die Strandpromenade erweckte das Schild mit dem Hinweis „Heiße Marille“ an dem Lokal „Strandlücke“ Durst auf ein Heißgetränk. Das Schild war mir schon am Wochenende aufgefallen, aber immer wenn ich dran vorbei spazierte, hatte der Laden noch geschlossen. Heute nicht. Also kehrten wir ein. So was von lecker! Und eine Alternative zu Glühwein. Mal gucken, ob es dafür irgendwo bei uns eine Quelle gibt. Heiße Pflaume gab es auch – auch mit Rum, damit war der weitere Weg zum Hotel gefühlt irgendwie wärmer …
Ebenfalls an der Promenade stehen kleine Skulpturen von Kindergruppen, alle schön mit bunten Schals und Mützen gegen die Kälte geschützt. Auch sind dort auf kleinen Fliesen wichtige Ereignisse der Geschichte von Binz dargestellt. Drei davon habe ich als Collage zusammengestellt (Mauerfall, Fernsprechverkehr und Verbot Nahrungsmittel nach Hause mitzunehmen). Letzteres erinnert mich an ein Schild beim Frühstücksbuffet; die Teebeutel seien nur für das Frühstück und dürften nicht mitgenommen werden. Zwar ist kein Strafmaß auf dem Schild, der Ton läßt allerdings auf drakonische Strafen schließen.
An der Hotelbar hatte ein DJ schon mal sein Equipment aufgebaut – ab 20h war eine Abschluss-Veranstaltung mit Musik und Tanz angesagt. Dazu morgen mehr …

