Vier Fahnen und ein Fischbrötchenkutter

Vor Hotels stehen häufig Fahnenmasten und in Deutschland ist das Schwarz-Rot-Gold ebenso die 12 goldenen Sterne der EU standardmäßig dabei. Nun hat unser Hotel hier in Binz lediglich zwei weitere Masten, wobei einer davon für die DORINT-Flagge reserviert ist. Am vierten Mast hängt nicht etwa die Landesflagge von MeckPomm sondern die Schwedische Flagge. Warum? Keine Ahnung. Am Turnier nehmen jedenfalls auch ein paar ausländische Spieler teil (LUX, ENG, SCO). Entweder hatte das Hotel keine dieser drei Landesflaggen vorrätig (sehr wahrscheinlich) oder sie wollten das Schwarz-Rot-Gold nicht abnehmen (noch wahrscheinlicher).

Nach dem Remis in der gestrigen 3. Runde stand Torsten bei 1,5 Punkten; also genau bei 50%. Heute geht es gegen einen Berliner, ein Riese von 2 Metern. Und wie gestern leider wieder in der „Kindergruppe“. In dem Saal finden eigentlich Gymnastik- und Meditations-Stunden statt. Für manche der Turnierspieler ist der Raum ein Ort der Entspannung, andere wiederum möchten doch lieber gegenüber im „Sir Francis Drake“ spielen (z.B. Torsten).

Ich (Torsten) konnte zunächst am Damenflügel viel Raum gewinnen und dann auf dem Königsflügel einen Angriff starten. Dieser wurde allerdings sehr sicher von meinem Gegner abgewehrt. Also ging es nach Damentausch wieder auf dem Damenflügel weiter. Hier konnte ich meine Türme sehr aktiv postieren und meinen isolierten a.Bauern günstig abtauschen. Als dann meine Königswanderung ins Zentrum begann, hat mein Gegener seinen letzten Zug zu schnell gespielt und durch eine Bauerngabel einen Turm verloren, woraufhin seine sofortige Aufgabe erfolgte. Ich fuhr also in der heutigen vierten Runde einen vollen Punkt ein, gegen den Riesen aus Berlin, diesmal nach knapp vier Stunden. Mal gucken, ob ich morgen mal wieder bei Sir Francis Drake spielen darf.

Petra ist heute vormittag ein wenig durch Binz geschlendert, bei schönstem Sonnenschein. Natürlich fällt die Bäder-Architektur sofort ins Auge; Türmchen, Erker und viel kunstvolle Holzschnitzereien. Irgendwann fiel mein Blick auf kleine Stelen mit QR-Codes vor einigen Häusern. Es handelt sich dabei um den Binzer Villenrundgang, bei dem man über QR-Codes Informationen zur Geschichte der Häuser erhält. Gut gemacht, gerade die historischen Fotos der Pommerschen Bäderkultur aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert werden gezeigt.

Nach der Partie fuhren wir nach Putbus. Im dortigen Schlosspark findet über das Wochenende des ersten Advents ein kleiner aber feiner Weihnachtsmarkt statt. Glühwein, Quarkbällchen und heiße Käsestulle waren ziemlich lecker.

Zum Schluß ein Fun Fact aus einer Meldung des NDR: in Stralsund sei ein Fischbrötchenkutter gesunken. Wo auch immer in der Ostsee sie wohl die Fischbrötchen gefangen haben und wie lautet wohl der lateinische Name dieser Spezies?

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