Über sieben Brücken musst Du gehn …

… ist der Refrain des Liedes von Karat. Bei der Flutkatastrophe von 2021 wurden 17 der 20 Brücken im Ort zerstört. Für den Autoverkehr sind 4 wieder befahrbar, manche bisher nur einspurig. Dafür gibt es eine Reihe von Behelfsbrücken für Fußgänger und Radfahrer. Und das sind nach meiner Zählung eben die sieben Brücken aus der Überschrift. Und nein, ich bin noch nicht über alle spaziert.

In dem Lied von Karat heißt es in der ersten Strophe „Manchmal wünsch‘ ich mir mein Schaukelpferd zurück“. Ich weiß nicht, ob Torsten als Kind ein Schaukelpferd besaß und so schlimm hat sich die Verlust-Partie von gestern auch nicht auf seine Laune ausgewirkt; also ging er frohen Mutes die heutige 6. Runde an. Diesmal wartete ein laut Wertungszahl schwächerer Gegner auf ihn (1.791 vs. 1.993 von Torsten). Als er mich nach der Partie anrief, war ich ein wenig beunruhigt: im 11. Zug wurde ihm schwindelig!!! Es ging zwar nachdem er Wasser getrunken hatte; für die Partie war es schlecht und 2 Bauern waren futsch. Nach einigem Hin & Her reichte es im 45. Zug noch für ein Remis. Darüber war sein Gegner nicht so froh und Torsten erleichtert – zumal dies nur möglich war, weil sein Gegner Torsten unbeabsichtigt mit einer kleinen Ungenauigkeit in der Verlängerung eine Brücke gebaut hat.

Am Nachmittag machten wir uns in Richtung Rhein auf, nach Remagen, mit dem Regionalzug. Und auch hier ging es um Brücken, bzw. um eine Brücke. Eine Brücke, die auch nicht mehr steht und das seit März 1945. Die Wehrmacht hatte eine Sprengung der Brücke von Remagen zwar bereits vorbereitet, aber wie wir im Geschichtsunterricht (oder a la Hollywood im Spielfilm) gelernt haben, reichte die Sprengkraft nicht und die US-Truppen konnten am 7. März somit über den Rhein. Vorort gibt es in den Ruinen der westlichen Brückenpfeiler ein kleines „Friedensmuseum“. Der Besuch lohnt sich, wenn man in der Gegend ist.

Insgesamt sind wir mindestens 5 Kilometer auf der Rheinpromenade spaziert und natürlich kam auch ein Schiff mit Heimathafen Hamburg vorbei.

Die Hinfahrt mit dem Regiozug war entspannt; allerdings hatte Torsten seine „Lebensuhr“ in der Unterkunft vergessen und damit wurden all die Schritte am Rhein nicht gezählt. Auf der Rückfahrt gab es allerdings … Schienenersatzverkehr

Share