Ein Hotel voller Schachspieler …

… bzw. für Genderfreunde: voller Schachspielenden. Und dazu noch die Begleitpersonen (hier ist Gendern obsolet). Das summiert sich mal eben auf 150 Klötzchen-Schieber und geschätzt die Hälfte zusätzlicher Begleitpersonen. Im Altersspektrum ordnen sich Torsten und Petra in dem unteren Zehntel ein, was bedeutet, daß es besser ist, das Treppenhaus statt den stark frequentierten Fahrstuhl zu benutzen.

Wir haben ein schönes geräumiges Zimmer bezogen, mit Blick über ein Wäldchen zur Ostsee und gestern das Abend-Buffet für Turnierteilnehmer/innen (oops, schon wieder ge-gendert) probiert. Recht gute Auswahl und das Rondeel mit diversen Obstbränden sah auch gut aus. Danach trafen wir in der Hotelbar noch ein paar bekannte Schachspieler (nur die Begleitungen waren weiblich, daher hier nicht ge-gendert) und haben noch mit dem Vater von Torstens Trainerin – er ist ebenfalls ein Großmeister – ein weiteres Getränk genommen. GM Thomas Pähtz ist übrigens das „Vitamin B“, daß Torsten hier den Startplatz verschafft hat.

Die 8°C Wassertemperatur der Ostsee lädt nicht wirklich mehr zum Baden ein und am Strand verlieren sich die wenigen Spaziergänger.

Ab 12h30 ging es für Torsten am Brett los. Die täglich 76 Partien werden in 3 verschiedenen Sälen des Hotels ausgetragen, jeweils nach Tabellenstand aufgeteilt. Scheinbar haben sich bei diesem Turnier dafür die Begriffe „Meisterklasse“ mit Brett 1-34, „Kindergruppe“ mit Brett 35-54 und „Krabbelgruppe“ dann Brett mit 55-76 etabliert. In der ersten Runde (Brett 42) startet Torsten in der „Kindergruppe“. Petra´s Ansage an mich war: „Du bist mit Schuhgröße 45 deutlich aus den Kinderschuhen rausgewachsen und gehörst eher in die Meisterklasse“.

Meine Partie mit Weiss lief ruhig an, aber dann hatte mein Damenläufer plötzlich etwas eingeschränkte Bewegungsfreiheit. Mit einigen taktischen Verwicklungen konnte ich aber die Figur retten und ich kam mit einem Mehrbauern und der besseren Bauernstruktur ins Endspiel. Hier konnte ich meine Figuren immer weiter verbessern und schliesslich eine gegnerische Figur erobern. Nach ein paar weiteren Zügen war der erste Punkt eingefahren – und damit darf ich morgen hoffentlich aus der „Kindergruppe“ raus.

Petra trieb es am Nachmittag zum Erkunden der Café-Szene von Binz. Leider liegt unser Hotel ca. 2km von der Ortsmitte entfernt; den Hinweg machte Petra am Strand, den Rückweg auf der Promenade (im Regen). Bald gibt es Abendessen am Buffet und dann lassen wir den Tag geruhsam ausklingen.

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